MARMOR
Marmor ist ein so genanntes metamorphes Gestein (Umwandlungsgestein). Metamorphite gingen aus der Absenkung und Ablagerung bereits vorhandener Gesteinsformationen in die Tiefe hervor. Aufgrund des extremen Drucks und hoher Temperaturen über Jahrmillionen hinweg wurden starke Umwandlungen verursacht, so dass sie sich hinsichtlich ihres Aussehens und ihrer technischen Eigenschaften von den ursprünglichen Gesteinen unterscheiden. Marmor ist aus Kalkstein entstanden und besteht deshalb ausschließlich aus feinen oder gröberen Körnern des Minerals Kalzit (Kalkspat). Marmor ist ein schlichtes und schönes Gestein, sehr vielfältig in Gestaltung, Farbtönung, Art der Zeichnung und Maserung. In Marmor kommen Fossilien vor. Marmorsorten sind meist heller als Kalksteine und haben eine glitzernde Bruchstelle. Sie erkennen Marmor an den meist hellen Grundfarben und den mehr oder weniger stark ausgeprägten, dunklen Äderungen. Marmor ist nicht für stark frequentierte Flächen geeignet und nicht frostsicher. Er wird deshalb vorwiegend für den Innenbereich und in der Bildhauerei verwendet.
TRAVERTIN
Travertin wird auch als Stein des Südens bezeichnet. Es handelt sich um einen „weichen“ Kalkstein, der unter anderen westlichen Regionen auch in sonnigen Mittelmeerregionen abgebaut wird. Sehr bekannt ist der italienische Travertin, besonders aus der Gegend der Stadt Tivoli. Der Name Travertin (von italienisch travertino, lateinisch lapis tiburtinus, „Stein aus Tivoli“) ist der Namensgeber. Travertin wird oft mit Marmor verwechselt, da beide Gesteine Kalksteine sind. Allerdings unterscheiden sie sich in ihrer Struktur und Beschaffenheit. Dazu ist im Gegensatz Marmor homogener und weniger, je nach Sorte porös. Travertin selbst besteht fast ausschließlich aus Calciumcarbonat. Es handelt sich um einen „Süßwasserkalk“. Er ist auch durch eine mehr oder weniger poröse Struktur gekennzeichnet. Die porige Oberfläche und die lebendigen Farbnuancen in dezenten Tönen, machen den natürlichen und mediterranen Charakter von Travertinplatten aus.
Der weiche Travertin ist sehr empfindlich gegenüber Säuren und Laugen, was zu sichtbaren Flecken auf der Oberfläche führen kann. Es ist ratsam Travertin im Innenbereich die Poren zu verschließen um eine bessere Unempfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen zu erreichen. Im Außen- und Poolbereich sollte Travertin als Terrassenplatte in jedem Fall imprägniert werden.
GRANIT
Granit ist ein Tiefengestein/Erstarrungsgestein, also entstanden durch das Eindringen und die langsame Abkühlung von Magmamassen unter der Erdkruste. Granit besteht im wesentlichen aus den Mineralien Quarz, Feldspat und Glimmer, deren unterschiedliche Zusammensetzung ein breites Spektrum an Farben und Strukturen erzeugt. Granit weist mit dem bloßen Auge gut erkennbare Kristalle auf. Granit ist technisch ausgesprochen hochwertig. Er ist der härteste, stabilste und beständigste aller natürlichen Werkstoffe, säurefest, kratzfest, hitzebeständig, pflegeleicht, wasserunempfindlich und hygienisch. Granit kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden.
QUARZIT
Quarzit ist, wie Marmor, ein so genanntes metamorphes Gestein (Umwandlungsgestein), das allerdings aus Sandstein entstanden ist. Charakteristisch ist ein schillernder Glanz und eine bruchraue Oberfläche. Quarzitsteine werden mit Vorliebe im Außenbereich eingesetzt, sind aber auch im Innenausbau, z. B. in großen Foyers, zu finden.
SANDSTEIN
Sandstein ist ein Ablagerungs- oder Sedimentgestein, entstanden durch die Ablagerung und Abscheidung feinen, lockeren Sandes z. B. in von Flussläufen durchzogenen Tiefebenen, im Mündungsbereich von Flüssen oder an Meeresküsten. In Sandsteinen kommen Fossilien vor. Sie weisen Schichtungsmerkmale und immer ein feinkörniges, gleichmäßiges Strukturbild auf, können (aufgrund der stark variierenden Mineralbestandteile und der verschiedenen Ablagerungsräume mit ihren spezifischen Bedingungen) in ihrer Farbe und den technischen Eigenschaften aber sehr unterschiedlich sein. Sandstein ist deshalb in großer Vielfalt verfügbar. Viele Sorten haben eine geringe Verfestigung und ein großes Porenvolumen. Sie besitzen deshalb eine hohe Wasseraufnahmekapazität und eine geringe Verwitterungsbeständigkeit. Dies schränkt ihre Verwendungsmöglichkeiten sowohl im Außen- als auch im Innenbereich zum Teil ein. Es stehen jedoch auch Sandsteine zur Verfügung, die aufgrund starker Verfestigung und Zementation hohen Qualitätsansprüchen genügen und bedenkenlos verwendet werden können. Quarzsandsteine und bestimmte feldspatführende Sandsteine zum Beispiel sind in hohem Maße gegen Verwitterungseinflüsse beständig und verfügen über eine große chemische Resistenz.
KUNSTSTEIN
Kunststein entsteht durch den Guß einer zu einem steinähnlichem Produkt erhärtenden Masse in eine Form. Gießfähige oder zumindest plastische Mörtel lassen sich mit verschiedenen mineralischen Materialien (verbunden mit Bindemitteln, Zu-schlägen und Füllstoffen) herstellen. Kunststein zeichnet sich durch seine brillianten Farben und seine vielfältige und unkomplizierte Einsetzbarkeit aus. Er kann gezielt und wiederholt in immer gleich bleibender Qualität hergestellt werden – quasi nach Rezept. Kunststein ist pflegeleicht, weitgehend bruchsicher, frost- und hitzebeständig. Obwohl er eine große Härte erreichen kann, besitzt er jedoch nicht die Zug- und Druckfestigkeit seines natürlichen Konkurrenten und ist empfindlicher gegen Feuchtigkeit. Je nach Einsatzgebiet kann er jedoch möglicherweise eine preisgünstige und sinnvolle Alternative zum Naturstein darstellen.